Eigene Cannabis Tinktur herstellen

In den Jahren bevor es verboten wurde, waren Cannabis Tinkturen ein alltäglicher Anblick in Deiner Apotheke um die Ecke. Ein paar Jahrzehnten vorwärts, und Tinkturen erobern sich langsam ihren verblichenen Ruhm zurück

In den Jahren bevor es verboten wurde, waren Cannabis Tinkturen ein alltäglicher Anblick in Deiner Apotheke um die Ecke. Zu einer Zeit, als die US Pharmaindustrie insgesamt jährlich 30 Tonnen Gras anbaute, waren Cannabis Sativa L. Tinkturen das Mittel der Wahl für Hühneraugen, Reizblase und um von der Opiumsucht wegzukommen. Tja, spul ein paar Jahrzehnten vorwärts und obwohl sie heutzutage weit weniger bekannt sind, erobern sich die Tinkturen langsam ihren verblichenen Ruhm zurück. Tatsächlich sind Tinkturen für viele Marihuana Kenner zu einer Alternative zum Rauchen, Verdampfen oder Essen geworden.

WAS GENAU IST EINE TINKTUR?

Also, was ist eine Cannabis Tinktur? Nun, im Grunde ist es einfach nur Cannabis, das in hochprozentigem Alkohol eingelegt wurde. Dieses magische Elixier kann verabreicht werden, indem für eine schnelle Absorption und Wirkung ein paar Tropfen unter die Zunge appliziert werden oder für ein langsameres, stärkeres Einsetzen der Wirkung, die meist mit dem Konsum von Cannabis verbunden ist, mit Speisen oder Getränken eingenommen werden. Die Wirkung ist in etwa so ähnlich als ob man Cannabis mit dem Essen einnimmt, aber klarer und – das ist ein großes Plus – leichter zu dosieren. Sobald Du die Potenz deiner Tinktur kennst, wird sie zu einem praktischen Werkzeug in Deinem Marihuana Arsenal.

Wenn Tinkturen so genial sind, warum sehen wir nicht mehr davon? Ein Grund könnte sein, weil sie ganz einfach die Sinne nicht so anregen, wie das Drehen eines Joints. Schon richtig, das Einnehmen von Tinkturen ist nicht mit so einem Ritual verbunden, wie das Weiterreichen eines Joints, aber sie sind ein Ritual in sich, nämlich die alchemistische Transformation der Knospe in eine Flüssigkeit. Das an sich ist geradezu ein Zauber.

Einen Tinktur ist eine Überlegung wert, vor allem wenn es um die medizinisch Verwendung von Cannabis geht. Es ist eine extrem diskrete Art und Weise seine Medizin einzunehmen. Wenn man sie erstmal hergestellt hat, kann man sie leicht in einer kleinen Glasflasche transportieren; sie riecht nicht so wie Gras und hinterläßt bei der Verwendung keinen Geruch. Es ist eine handliche und schnelle Medizin, wenn Du unterwegs bist.

Außerdem, solltest Du Dich jemals in der glücklichen und seltenen Situation befinden, dass Du zu viel Knospen zur Hand hast, dann sind Tinkturen eine Sache, die eine Überlegung wert sind. Sobald sie in Alkohol gelöst sind, kann man Cannabinoide für eine lange Zeit lagern, ohne dass sie schlecht werden.

STELL DEINE EIGENE TINKTUR IN 6 SCHRITTEN HER

Wenn Du Dich mal an Tinkturen versuchen willst, hier ist, wie man es macht.

Hier eine Liste der Zutaten, die Du benötigst:

  • Reiner Alkohol aus Getreide (90%ig oder höher). Wenn Du sowas nicht bekommen kannst, dann nimm den stärksten Brand, den Du finden kannst.
  • Mixer
  • Filter/Sieb
  • Ein Tuch zum Abseihen
  • Messbecher
  • Trichter
  • Glas mit Deckel
  • Dunkle Medizinfläschchen mit Pipette
  • Marihuana!

Du kannst Cannabis Tinkturen aus verschiedenen Teilen der Cannabis Pflanze herstellen, da fast alles etwas THC enthalten – auch wenn es nur in geringen Mengen vorhanden ist. Je 500ml Tinktur, die Du herstellen willst, ist jeweils folgendes Ausgangsmaterial ausreichend:

Knospen: 30-40 Gramm
Blätter: 80 – 100 Gramm
Kief oder Haschisch: 5-10 Gramm
Verschnitt von Pflanzen: 50 Gramm

Das Schöne an Tinkturen ist, dass es einem frei steht, mit ihnen zu experimentieren. Nimm andere Mengen Ausgangsmaterial als oben angegeben, angefangen mit wenig, bis Du eine Potenz herausbekommst, die für Dich genau die Richtige ist.

  1. Zermahl Dein Cannabis mit einer normalen Mühle. Du solltest eine Konsistenz erreichen, wie Du sie in einem Joint verwenden würdest – mach es nicht so fein, daß es zu einem Pulver wird. Indem Du dies tust, maximierst Du die Oberfläche für die Wirkstoffe, so dass sie leichter in den Alkohol übergehen können. Zu feines Pulvers macht es schwierig, die Reststoffe nachher herauszufiltern.
  2. Als nächstes musst Du Dein Cannabis decarboxylieren. Das ist ein tolles Wort, bedeutet aber im Wesentlichen eigentlich nur, dass Du es erhitzt. Das ist äußerst wichtig, denn wenn Du es nicht tust, hat die Tinktur nachher keine Wirkung.
    Decarboxylierung ist eine chemische Reaktion, die durch Hitze ausgelöst wird. Sie wandelt das THCA in Deinem Cannabis in THC um. Das THCA, dass sich in frischem Cannabis befindet, ist die Rohform von THC, aber es muss erst umgewandelt werden, damit es eine psychoaktive Wirkung bekommt. Normalerweise passiert dies, wenn Du mit Cannabis kochst oder durch die Verbrennung beim Rauchen.
    Um eine Decarboxylierung zu erreichen, musst Du Dein Cannabis für 30 Minuten auf rund 115 Grad Celsius erhitzen. Das ist eine ausreichend hohe Temperatur, um die Reaktion in Deinem Cannabis zu bewirken, aber nicht so heiß, dass es verbrennt oder seinen medizinischen Wert verliert. Eine einfache Möglichkeit, dies zu bewerkstelligen, sieht so aus, dass du Dein zermahlenes Marihuana gleichmäßig auf einem Backblech oder Pizzastein verteilst und es in den Ofen schiebst. Die Genauigkeit und Leistung von Öfen kann stark variieren, daher ist es praktisch, wenn man ein hitzebeständiges Thermometer dabei verwendet, nur um auf der sicheren Seite zu sein.
  3. Als nächstes packst Du das Cannabis in ein Glas und gießt 500ml von dem Brand hinein. Schliesse das Glas mit dem Deckel und schüttel es kräftig.
  4. Stell das Glas in den Gefrierschrank und nimm es zweimal täglich heraus, um es für ein paar Sekunden zu schütteln.
  5. Je nach verwendetem Alkoholbrand sollten für den gesamten Prozess ungefähr 5 Tage benötigt werden. Danach werden die meisten der Cannabinoide aus dem Cannabis im Alkohol gelöst sein. Leg das Abseihtuch in das Sieb, dass Du dann über den Messbecher hältst und seih Deine Tinktur ab. Dadurch wird das nun nicht mehr benötigte Pflanzenmaterial herausgefiltert. Solltest Du Dein Cannabis so fein gemahlen haben, daß es durch das Abseihtuch kommt, solltest Du es eventuell mit einem Kaffeefilter noch einmal versuchen, damit wirklich alle Pflanzenreste entfernt werden.
  6. Giess Deine Tinktur nun für einfache Lagerung und Transport durch den Trichter in die Medizinfläschchen. Bewahr sie an einem kühlen, dunklen Ort auf.

Das war’s, Du hast Deine eigene Tinktur hergestellt!

Du wirst feststellen, dass Du nur ein paar Tropfen unter die Zunge geben mußt, um eine moderate Wirkung auszulösen. Fang mit einer kleinen Dosis an und arbeite Dich dann hoch. Denk daran, wenn Du sie unter die Zunge gibst, kann es bis zu 15 Minuten dauern, bis die Wirkung einsetzt und sogar noch ein bisschen länger, wenn Du die Tinktur schluckst. Wenn Du die 6 Schritte richtig befolgt hast, hast Du jetzt eine wirklich potente Medizin in den Händen.

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22 Kommentare zu „Eigene Cannabis Tinktur herstellen“

  1. Benutzerbild von Weber C.

    Hallo, ich habe meine CBD Hanfpflanze im Garten gezogen, jetzt werden die Blüten sichtbar. Wenn ich die Blüten geerntet habe, muss ich sie erst trocknen lassen oder kann ich sie direkt decarboxylieren.
    Herzlichen Dank für eure Antwort.

    1. Benutzerbild von Michael

      Danke für deine Anfrage.

      Es sollte beides gehen, im feuchten Zustand und im trockenen Zustand. Nach einigen Minuten sollte das Wasser aus der feuchten Pflanze draussen sein und dann gilt eigentlich die empfohlene Temperatur. Wir empfehlen erst eine schonende Trocknung und dann die Decarboxylierung. Sollte aber beides funktionieren.
      Viel Erfolg und Grüsse

      Michael
      Team FirstClassCBD

  2. Benutzerbild von Samira Pferder

    Ich hätte gerne solch eine Tinktur. Dafür muss ich aber noch passende CBD Gras Blüten kaufen. Die anderen Zutaten sollte ich hier haben.

    1. Benutzerbild von Stefan

      Hallo Caro.
      Danke dir für den Kommentar.
      Wir haben mit Tinkturen aus Hasch gar keine Erfahrung. Im Grunde ist es aber schon so. Du musst den Decarboxylierunga Prozess vollziehen.
      Das passiert sonst beim Brennvorgang… ich lasse die Frage mal in die Runde…
      –> Wer kann hier Bescheid geben?
      Viele Grüsse
      SE

    1. Benutzerbild von Boris

      Sorry. Mein Fehler. Irgendwie ist eure Antwort und meine Nachfrage erst nicht erschienen. Danke für eure Antwort, die ich natürlich komplett nachvollziehen kann.

    1. Benutzerbild von SE

      Hallo Boris.

      Danke für deine Frage. Es wird uns ein bisschen heikel, denn ehrlicherweise haben wir ja auch keine Ahnung was Du für Zutaten verwendest.
      Die Verantwortung bleibt bei dir. Lass dich in einer Apotheke dazu beraten beim Kauf. Wenn es für die Einnahme geeigneten ist, dann sollte dies durchaus möglich sein… wir sprechen von Tropfen… ein Schluck haut einem ja um… verdünne es bei Bedarf mit deinem bevorzugtem Trägeröl, evtl. MTC Öl oder dein geschmacklich bevorzugtes. Nutze die Professionelle Beratung in einer Apotheke und deren Alkoholprodukte für die Einnahme.

      PS, wir schliessen das mitreden in diesem Beitrag.
      Dieses Rezept haben wir vor Jahren rein gestellt und es soll(te) helfen „bei Bedarf“ von Menschen die eigene Wege gehen zu müssen/wollen und an gute Unterstützung zu gelangen. Wir möchten in keiner Weise die Einnahme von irgendwelchen Substanzen proklamieren.
      Von unserer Seite schliessen wir das mitreden. Die Verantwortung liegt bei jedem einzelnen, wenn und wie er/Sie mit seinen Produkten hantiert. Die Gesetze sind zu beachten und deshalb schliessen wir unsere Antworten in diesem Beitrag mit dem Hinweis, dass wir selber keine Produkte anbieten welche als Lebensmittel, Nahrungsergänzung oder medizinisch gelten! Wir zeigen Ihnen Transparent was in unseren CBD Cannabis Blüten oder auch CBD Öle drin ist. Sie sehen (hier Link) die Analysen (mit den genauen CBD Werten sowie deren weiteren Cannabinoide) und auch den Hinweis, dass unsere CBD Blüten als „Tabakersatz“ gelten und notifiziert sind (auch wenn kein Nikotin oder Tabak drin sind), und die CBD Öle als „Chemikalien“ gelten und registriert sind (auch wenn keine Chemikalie drin ist).

      Die Kommentare und der Beitrag bleiben offen, wir werden aber künftig nicht mehr mitreden und bitten um Verständnis!
      Vielleicht hilft aber auch die Community weiter und beantwortet eure Fragen.

      „gute Zeit“ und viele Grüsse aus Luzern

      Dein Team von firstclass CBD

  3. Benutzerbild von 1stclassbestclass

    Hi Leute, ich finde nirgends Alkohol aus Getreide oder einen Starkenbrand mit und über 90%.
    Habt ihr tipps?
    Wo kann ich eins davon finden?
    Und würde Absinth auch funktionieren?

    1. Benutzerbild von SE

      Guten Tag.

      Gerne geben wir nach gewisser Recherche einen Tipp.

      Ohne professionelle Laborgeräte werden Sie das Enthanol kaum komplett restlos raus kriegen.
      (Im Grunde könnten Sie es noch ein klein wenig riechen, aber dies ist unbedenklich.)
      Absinth halten wir für die CBD oder Cannabis Extraktion als nicht so geeignet.

      Deshalb, Empfehlung: Arbeiten Sie mit einem nicht vergällten BIO Ethanol.

      Wir sind der Meinung, dass Sie für den Kauf sich durch eine professionelle Apothekerin beraten lassen sollten. Sie finden wohl in den meisten Apotheken zuverlässige Produkte welche auch eingenommen werden können.

      Gute Zeit und viel Erfolg.

      Viele Grüsse

      firstclass CBD

  4. Benutzerbild von Richard

    Ist es möglich die Alkoholtinkur durch verdampfen (Isopropylen-Alkohol) und kontinuierliches ersetzen von Glyzerin verträglicher zu machen? Oder wäre direktes ansetzen einer 50/50 Mischung, bei der der Alkohol danach verdampft wird und das Glycerin zurück bleibt empfehlenswerter?

  5. Pingback: Ist Cannabis nun legal? - Hochwertige Cannabis Produkte - Firstclass

  6. Pingback: Cbd Tinktur selbermachen | Nabanatur | Kräuterkurse – Online Kurse – Bachblüten

    1. Benutzerbild von Stefan

      Guten Tag. Wie Sie möchten, aber das macht unseres erachtens überhaupt keinen Sinn. Gerade wenn Sie das Produkt auch rein nutzen wollen und abfüllen möchten… testen Sie? Ob wir auf Kommentare antworten 😉
      Liebe Grüsse vom Team firstclass CBD

    1. Benutzerbild von Stefan

      Besten Dank für die Nachfrage. Sie haben recht. Es muss nicht in Gefrierschrank. Wir haben mittlerweile mehrere Rückmeldungen dass es im Ergebnis „keinen Unterschied“ macht. Stehen lassen funktioniert bestens.

    2. Benutzerbild von Z

      Wie kann man denn den hier verwendeten Alkohol ( 90%ig oder höher) als sublinguale Einnahmeform empfehlen? Es ist schon hart Alkohol um die 50% ohne Schmerz unter der Zunge zu lassen!
      Könnte man auch den Alkohol ( fertige Tinktur) dann noch mal mit Öl zu mischen?

      1. Benutzerbild von SE

        Guten Abend.

        Selbstverständlich können Sie verdünnen wie Sie möchten… Sie könnten Ihr erstes Extrakt gar analysieren lassen und dann ganz bewusst mit dem Öl Ihrer Wahl verdünnen. Es ist generell (z.b. auch Baldrian) die Stärke des Alkohols der die Extraktionsintensität bestimmt. Aber klar, ohne enorm teure Geräte geht die Intensität des Alkohols nicht raus. Verdünnt gehen aber paar Tropfen evtl. gut? Wir empfehlen, dass Sie für den Kauf von „für Lebensmittel geeignetes (BIO) Ethanol“, sich durch eine professionelle Apothekerin beraten lassen sollten. Sie finden wohl in den meisten Apotheken zuverlässige Produkte. Bitte beachten Sie, dass wir keinerlei Gewähr geben können und Sie sämtliche Schritte auf eigene Verantwortung machen. Bedenken Sie, dass Tinkturen welche nicht auf legalen Cannabis Sorten beruhen und zu hohe THC Werte aufweisen vom Staat, respektive der Justiz wie illegales Cannabis behandelt werden. Nutzen Sie CBD Cannabis Sorten welche sie „legal“ im Handel kaufen können und einen THC Wert haben der für Ihr Land (Schweiz max 0,99% THC, meisten EU Länder 0,2% THC) stimmt.

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